Prof. Max Rieder
17. Januar 1909 - 30. November 2000 Max Rieder gehört mit Toni
Schneider-Manzell zu den letzten bedeutenden Salzburger
Vertretern einer klassischen Figurauffassung - reine
Abstraktion ist ihm fremd, die menschliche Figur ist -
wenn auch reduziert - immer Ausgangspunkt für seine
Schöpfungen. Rieders auf lapidare Schwerkraft und
Geschlossenheit gegründete Figuren werden durch betont
schlichte Formgebung in eine heiter-gelöste,
still-versunkene Daseinsform versetzt.
Max Rieder ist am
17.Januar 1909 in Salzburg geboren, er hat als Lehrbub in
einer Holzbildhauerei gelernt, ist dann nach Wien
gegangen zu Anton Hanak, zuerst an die Kunstgewerbeschule
(die huetige Hochschule für angewandte Kunst) und
später mit dem Meister an die Kunstakademie am
Schillerplatz.
Am Fuße des neuen
türkischen Regierungsviertels in Ankara, das vor allem
von Clemens Holzmeister erbaut wurde, entstand das
Emnyet-Denkmal der Freiheit und Kraft für das neue Volk
der Türken, das Kamal Atatürk begründen wollte. Anton
Hanak war es, der das riesige Denkmal entworfen hatte,
das zum weithin sichtbaren, politisch und städtebaulich
überzeugenden Symbol werden sollte. Max Rieder war einer
der Mitarbeiter der, auch nach dem Tod Hanaks, das Werk
vollendete. Nach dieser Schaffensphase in der Türkei
ging Max Rieder zu Thorak in dessen Atelier in München.
Bis er endgültig nach Salzburg zurückkehrte.
Max Rieders
Skulpturen stehen auf vielen Plätzen in Stadt und Land
Salzburg wie beispielsweise die drei Grazien im
Mirabellgarten oder der Brunnen vorm
Wirtschaftsförderungsinstitut. Die meisten dieser
Kunstwerke im öffentlichen Raum sind Ergebnisse von
gewonnen Wettbewerben. Rieder hatte einen sicheren
Instinkt für Proportionen und Anlass, und so wirken
seine Figuren, dort wo Sie stehen, als seien sie schon
immer da gewesen; sie fügen sich ein und geben doch auf
ihre stille bescheidene Art dem Platz Gestalt und Inhalt.
Als Professor an der Salzburger Sommer Akademie gab er
sein handwerkliches Können und sein künstlerisches
Talent auch an viele junge und angehende Künstler weiter
und so lebt in manch neuem Werk eines jungen Künstlers
ein Stück der Ideen Max Rieders weiter.
Max Rieder war ein
lebenslustiger Zeitgenosse. Vitalität und Lebenskraft
blieben Ihm bis ins hohe Alter erhalten. So war er auf
vielen Festen in Salzburg ein gern gesehener und
unermüdlicher Gast. Max Rieder war bis kurz vor seinem
Tod täglich in seinem Atelier im Künstlerhaus und
widmete sich seinem unerschöpflichen Schaffensdrang.
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